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Diagnostik

Mit dem Begriff Diagnostik sind die Methoden der Diagnosefindung zusammengefaßt. Das Wort "Diagnose" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Durchforschung" im Sinne von "Unterscheidung".

Während die schulmedizinische Diagnostik größtenteils auf technische Hilfsmethoden zurückgreift, wie Röntgen/MRT, Ultraschall oder Laboranalysen, so steht vor einer naturheilkundlichen Behandlung die fundierte Diagnostik in Form einer ausführlichen Anamnese und vor allem das Betrachten des Patienten im Vordergrund. Um die fünf wichtigsten diagnostischen Methoden anzuwenden benötigt man die Sinnesorgane:

  • Fragen (Befragung des Patienten, Erstanamnese)
  • Sehen (Betrachten, Inspektion)
  • Hören (Auskultation, Klang der Stimme)
  • Riechen (Olfaktion)
  • Fühlen (Betasten, Palpation)

Su Ma Qian, ein Geschichtsschreiber der Han-Zeit, schreibt:
Das Tasten des Pulses, das Beobachten der Farben, das Hören auf die Geräusche und das Beobachten des Körpers kann enthüllen, wo die Krankheit sitzt.

Eine gründliche Erstanamnese beinhaltet die Befragung des Patienten zum allgemeinen Befinden, zu aktuellen Krankheitserscheinungen, früheren Krankheiten, chronischen Erkrankungen, Familienerkrankungen, Traumatisierungen, Ernährungsgewohnheiten, beeinflussen Wärme oder Kälte die Beschwerden, und vieles mehr. Natürlich werden bei der Erstanamnese auch alle vorhandenen schulmedizinischen Befunde durchgesehen.

Ein äußerst wichtiger Aspekt der Anamese ist die Begutachtung des Äußeren, wie z.B. Hautfarbe, Gesicht, Körperhaltung, allgemeiner Ausdruck und das Auftreten des Patienten.

Bei der körperlichen Untersuchung werden u.a. Auffälligkeiten der Haut, des Gewebes (Verhärtungen, Schwellungen uvm.) und der Körpertemperatur ertastet. Ein wichtiges Diagnosewerkzeug zum Abhören ist das Stethoskop. Mit dem Stethoskop werden Töne und Geräusche beurteilt, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des Herzens, der Lungen und des Darmes entstehen.

Die Zungen- und Pulsdiagnose ist ein wichtiger Baustein in der Diagnose von Funktionsstörungen und Erkrankungen in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Die Zunge gibt Aufschluss über innere Erkrankungen durch ihre Form, Oberfläche, Färbung, die Beweglichkeit des Zungenkörpers, die Farbe und Beschaffenheit ihres Belages sowie die Zungenunterseite (Venen).
Die Pulstastung erfolgt an beiden radialen Arterien der Handgelenke und wird dort an jeweils drei Positionen, in drei Tiefen (Hautoberfläche, mittlere und tiefe Ebene) beurteilt. Erfasst werden Frequenz, Volumen, Rhythmus und Form der Pulse. Damit werden Mangel, Fülle oder Disharmonien in den entsprechenden Organen unterschieden. Den verschiedenen Pulspositionen werden die unterschiedlichen Organe zugeordnet:

An der rechten Hand:

  • Cun: Lunge
  • Guan: Milz
  • Chi: Nieren-Yang

An der linken Hand:

  • Cun: Herz
  • Guan: Leber
  • Chi: Nieren-Yin

Ein weiteres Diagnoseverfahren stellt die Kinesiologie dar. Sie stellt Zusammenhänge zwischen Muskulatur, Organen, Emotionen und Denkstrukturen und deren Resonanz untereinander her. Zentrales Werkzeug der Kinesiologie zur Diagnose von Störungen ist der sogenannte "kinesiologische Muskeltest". Der Grundgedanke des Muskeltests ist, dass ein Muskel auf Stress (z.B. in Form einer Substanz, Allergenen, unverträgliche Nahrungsmittel etc.) mit einem kurzen "Abschalten" oder Nachgeben reagiert und diese kurze Erstreaktion des Muskels vom autonomen Nervensystem gesteuert wird und nicht willentlich vom Verstand kontrolliert oder manipuliert werden kann (weiteres siehe Kinesiologie).

Aus den Ergebnissen der diagnostischen Verfahren lässt sich das Gesamtbild der jeweiligen Störung erkennen, der eine individuell angepasste Therapie folgen kann.


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